Menu Close

Startseite


Richard Wagner lesend, Zeichnung von Paul von Joukowsky am Abend des 12. Februar 1883

Leidend und groß, wie das Jahrhundert, dessen vollkommener Ausdruck sie ist, das neunzehnte, steht die geistige Gestalt Richard Wagners mir vor Augen.

Thomas Mann                                                                                                   

Die Welt ist arm für den, der niemals krank genug für diese „Wollust der Hölle“ gewesen ist.

Friedrich Nietzsche

* * *

Mittwoch, den 31. Januar 2024

19 Uhr

LESUNG

Cosima Wagner - Ein widersprüchliches Leben

M.A. Sabine Zurmühl (Wien/Berlin)In 33 Annäherungen zeichnet die Autorin Sabine Zurmühl ein differenzierteres Bild der heute vorwiegend mit Antisemitismus und künstlerischem Starrsinn assoziierten Cosima Wagner. Deren langes, sich Skandalen aussetzendes Leben ist mit vielen Brüchen und dem Wechsel der Aufenthalte und Sprachen durchzogen.

Die mit dem Dirigenten Hans von Bülow verheiratete Tochter des Starpianisten Franz Liszt und der französischen Hochadeligen Marie d’Agoult entscheidet sich frei und mutig zum skandalisierten Liebesverhältnis mit Richard Wagner, schützt und stützt den Komponisten bei seinem Weg zur Anerkennung.

Nach Wagners Tod etabliert sie die Bayreuther Festspiele und schreibt damit Theatergeschichte. Mit ihrer Leidenschaft, ihrer Selbständigkeit, ihrer Hartnäckigkeit und ihrer unbeirrbaren Klarheit als Person des öffentlichen Interesses lebte Cosima Wagner ein provokantes und auf ihre Weise selbstbestimmtes Leben jenseits vorgegebener Regeln und Normen.

 Eine Veranstaltung des Richard-Wagner-Verbands Hamburg e.V.

Warburg-Haus (Vortragssaal Bibliothek).

Heilwigstr. 116

Karten nur an der Abendkasse (Mitglieder 6 €, Nichtmitglieder 9 €).

Parkplätze vorhanden, gebührenpflichtig.

U-Station Kellinghusenstrasse.


                                       ***************

Hochgeschätzte Mitglieder des Richard-Wagner-Verbands Hamburg,

das war ein Fest, der Vortrag von Dr. Sven Friedrich am Montag vor zwei Wochen, aber auch die Veranstaltung als Ganzes inkl. der Laudatio von Frank Sarnowski.

Der in die Tiefe gehende Austausch des Auditoriums im Anschluß an den Vortrag zeigt, daß in unserem Kreis Menschen sind, die eben nicht auf dem Niveau von "Infotainment" stehen, sondern mehr wollen und auch mehr verstehen.

Der letzte Gesprächsteil, wo sehr persönliche Fragen an Dr. Friedrich gestellt wurden, und denen er nicht wortgewandt auswich, waren in seiner Unverstelltheit Ausdruck, daß der RWV Hamburg seinen Gästen offen und empathisch entgegen kommt. Bei uns herrscht keine "Cancel Culture", sondern das Gegenteil. Verehrte Mitglieder, sehr geehrte Damen und Herren, bitte weiter so!

Volker Wacker



Ehrung für Museumsdirektor

Dr. Sven Friedrich zum Ehrenmitglied des Richard-Wagner-Verbands Hamburg ernannt

Am 24. April wurde Museums- und Archivdirektor Dr. Sven Friedrich im Hamburger Warburg-Haus vom Vorsitzenden des Richard-Wagner-Verbands Hamburg Volker Wacker zum Ehrenmitglied ernannt. Friedrich erhielt diese Auszeichnung „für seine herausragenden Verdienste um die Vermittlung von Werk und Wirkung Richard Wagners“, so der Wortlaut der Urkunde.

Vor ihm erhielten diese Ehrung u.a. bereits Prof. Dr. Dr. Udo Bermbach, Prof. Dr. Dr. Constantin Floros, Prof. Dr. Dr. Hermann Rauhe, Kammersänger Dr. Bernd Weikl und die Dirigentin Simone Young.

In seiner Laudatio betonte der Regisseur und Autor Frank Sarnowski Friedrichs Leistungen bei der Eröffnung des Bayreuther Franz-Liszt-Museums 1993, der Neugestaltung des Jean-Paul-Museums 2013 und vor allem der Erweiterung und Neugestaltung des Richard Wagner Museums, Haus Wahnfried, 2015 sowie der Digitalisierung und Online-Veröffentlichung von zentralen Handschriftenbeständen des Nationalarchivs der Richard-Wagner-Stiftung Bayreuth. Insbesondere habe er durch rege Publikations- und Vortragstätigkeit über nunmehr drei Jahrzehnte Werk und Wirkung Richard Wagners stets auch kritisch vermittelt. Besonders seien hier die Inszenierungseinführungen zu den Produktionen der Bayreuther Festspiele im Festspielhaus hervorzuheben.

Friedrich dankte nach einem anspruchsvollen Vortrag mit dem Titel „Welt ohne Gott – Richard Wagners Selbsterlösungsreligion“ mit den Worten, dass man angesichts der aufgezählten vermeintlich großen Taten, Werke und Verdienste etwas verwundert vor dem Marmorbild der eigenen Person stehe, vor dessen Gewicht man sich besser hüten sollte, damit die Laudatio nicht unversehens zum Nekrolog werde. Er freue sich aber besonders, dass ihm die Auszeichnung gerade vom Richard-Wagner-Verband seiner Heimatstadt Hamburg verliehen werde und verstehe sie als Bestätigung einer Linie und Haltung, die nicht nur Zustimmung finde. Sie sei für ihn jedoch nicht nur eine Würdigung seiner persönlichen Arbeit, sondern auch aller, die ihn dabei unterstützt haben: „Denn der Erfolg hat ja stets viele Mütter und Väter – der Misserfolg dagegen leider deutlich seltener“, so Friedrich. (Pressemeldung auf der Homepage des Richard Wagner Museum vom 16.06.2023)



 


Insert Image
Insert Image
Insert Image